Dürfen es ein paar Liter mehr sein?

So fragt man sich unwillkürlich beim Anblick der nackten Zahlen. Ein Chevrolet Small Block mit 5,7 ltr. Hubraum und 200 PS, der sich bei zügiger Fahrweise gute 18 Liter Super einverleibt.
Nicht mehr ganz zeitgemäß bei den Spritpreisen und heutiger Motorentechnik sollte man meinen, aber als Funfahrzeug zum Flanieren allererste Sahne.
Ende Juni 2004 hatte ich das Glück, ein CCS-V8 Trike Modell „Hunter" zu erwerben und zwischenzeitlich ausgiebig zu testen.

Auf den ersten Blick ein relativ normales Trike  -  mit 387 cm Länge und 205 cm Breite nicht viel größer als andere Trikes. Ein stabiler Stahlrohrrahmen mit einer BMW 7-er Hinterachse, hintere Bereifung 335/35 ZR 17 auf 12x17 Alufelge, vorne eine Wide-Glide Springergabel aus Edelstahl mit 200/70 R15 auf 7x15 Stahlfelge.
Über der Hinterachse ein Tank aus Edelstahl mit 80 ltr. Inhalt und als Heckabschluss ein großer Wasser-Getriebeölkühler, Stoßstange und Hängerkupplung mit 470 kg Anhängelast.

Durch den vorn eingebauten Motor bereitet das Aufsteigen mehr Probleme als bei anderen Trikes. Das Fussbrett auf der rechten Seite ist wegen des darunterliegenden Hauptbremszylinders zu hoch angebracht, dadurch ist für große Leute das rechte Bein zu stark angewinkelt.
Nun aber auf zur ersten Fahrt ... Den Shifter für die Automatik auf Stellung „P", Zündschlüssel drehen und mit einem tiefen Bollern startet der Motor.

Einfach faszinierend ist dieser typische, dumpfe V8 Sound. Jetzt den Shifter auf Stellung „D" ziehen, Fuß von der Bremse und Gas geben. Mit einem heiseren Schlürfen saugt der Vergaser Luft an. Wahnsinn wie das abgeht. Da verschwinden sämtliche Falten im Gesicht. Fast ruckfrei schaltet die Automatik durch die Gänge. Volle Konzentration auf die Straße, kein Rühren im Getriebe und kein Gedanken an den passenden Gang verschwenden, einfach nur am Gasgriff drehen. Ideal für alle, die nicht schalten mögen.
Doch nicht nur auf der Landstraße sondern auch auf kurvigen Straßen ist das Trike ein Traum.

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