Dies sollte für uns ein außergewöhnliches Treffen werden, konnten wir doch unseren Chefs auf den letzten Drücker noch einen halben Tag Urlaub aus dem Kreuz leiern. Das Trike-Treffen in Söll/Tirol, vom 28. bis 30. August 1998 war angesagt.
Der Wohnwagen wurde Freitag Mittag noch schnell beladen, und ab ging´s um 14.30 Uhr mit unserem Gespann Richtung Kufstein. Der Himmel war zwar bedeckt und es war kalt, aber es regnete nicht. Außerdem sorgte die Vorfreude auf das bevorstehende Superwochenende für astreine Stimmung.
Nach ca. 2 1/2 stündiger Fahrt erreichten wir Söll und fuhren suchend durch den herrlichen Ort. Wir wollten es nicht glauben, nirgendwo ein Hinweisschild „zum Trike-Treffen". Da wir bei unserer Ankunft vor einem Restaurant 2 Trikes gesehen hatten, drehten wir um und fuhren dorthin, um uns „einweisen" zu lassen. Doch oh Schreck, wir wurden freudig begrüßt und nach dem Weg zum Trike-Treffen gefragt. - Allgemeine Ratlosigkeit, denn diese Leute gehörten zu denen, die schon den ganzen Nachmittag mit der Suche verbracht hatten.

Im Laufe des Tages kamen immer mehr Trikes aus allen Ecken Deutschlands und Österreichs. Und alle waren vergebens da. Der reinste Horror für jeden Triker, wenn das Treffen in weite Ferne rückt bzw. überhaupt nicht stattfindet. Wäre der Veranstalter zu diesem Zeitpunkt greifbar gewesen, so hätten wir wohl „durch Lynchjustiz" nicht mehr viel von ihm übriggelassen. Zumindest hätten wir erwartet, einen Hinweis „zum Ausfallen des Treffens" vorzufinden. - Dass auch die Telefon-Nummer von Wichtl nicht stimmte, sei nur am Rande erwähnt.
Mittlerweile keimte in uns schon die Idee, ein eigenes Treffen der Suchenden zu veranstalten.

Die einzigen die noch begeistert schauten, waren die Passanten, die die verschiedenen, immer wieder durch die Straßen fahrenden, Trikes bestaunten. Da es Abend wurde, und der Wohnwagen beim Wenden und Rangieren doch sehr störte, nisteten wir uns erst mal auf einem Campingplatz ein und trafen uns hängerlos wieder am Restaurant.

Aber leider ist durch den Bürokratismus und den erforderlichen Anmeldungskram nichts aus dem Ärmel zu schütteln.
Nun hieß es das Beste daraus machen. Wir verbrachten noch einen schönen Samstag mit Touren durch das herrliche Tirol und einen gemütlichen  Abend auf dem Campingplatz. Die Nächte waren schon empfindlich kalt mit Ihren paar Grad, und wir waren sehr froh Strom zu haben und nicht im Zelt übernachten zu müssen wie Peter Pan aus Landshut, den wir hier kennengelernt haben. - Man merkt halt doch, dass der Sommer zu Ende geht und die unangenehme Jahreszeit vor der Tür steht.
Samstag Abend trafen wir dann noch den Gründer der Gamsigen Isar Triker, der mit Family und Auto nach Söll gekommen war, um Wochenende und Treffen zu verbinden. Von ihm erfuhren wir auch, dass der Veranstalter beim Treffen der „Gamsigen" im Juli eine definitive Zusage zum Söller Treffen gegeben hatte.
Am Sonntag Mittag war dann Rückreise bei bestem Wetter und wenig Verkehr.
Hoffentlich bleibt dies unsere einzige negative Erfahrung mit Trike-Treffen. Fest steht für uns auf alle Fälle, dass dieser Veranstalter bei uns versch... hat. Selbst mit Freibier und dgl. sind wir nicht zu bestechen. Und wir können nur hoffen, dass dieses Verhalten von dem Veranstalter aus Amstetten bei der Terminvergabe 1999 beim Veranstaltertreffen entsprechend berücksichtigt wird.

Mit der Zeit kamen 10 Trikes aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Niederbayern, Oberbayern, Allgäu usw. an, die unsere Fahrzeuge am Parkplatz gesehen hatten. Keiner wusste wohin, und jeder erhoffte sich Infos von jedem. Mittlerweile gingen uns nach einigen vergeblichen Handy-Verbindungen die Ideen aus, da auch Gemeinde, Gendarmerie, Trike-Verleih und Tankstellen der Umgebung nichts von einer derartigen Veranstaltung gehört hatten. Nirgends war ein Trike-Treffen angekündigt oder angemeldet worden. Auch die Wirtin des Restaurants versuchte ihre Kontakte zu nutzen, leider ohne Erfolg.
Wir verabredeten uns für Samstag Vormittag, und jeder suchte sich einen Schlafplatz.
Tja, leider ging es am Samstag genauso weiter.